Loest, Erich: Pistole mit sechzehn
Beschreibung
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Erich Loest
Pistole mit sechzehn
Erzählungen
240 S., Br., 108 x 180 mm
ISBN 978-3-95462-227-6Erich Loest veröffentlichte diesen Band mit zwölf Erzählungen 1979 im Verlag Hofmann und Campe in der Bundesrepublik, da einige der Geschichten – darunter »Löffel-Franz« und »Zwei Briefe von Rohdewald« – durch die DDR-Behörden nicht zur Veröffentlichung zugelassen wurden. Die Zensur und Loests Aufbegehren dagegen führten schließlich zu seinem Ausschluss aus dem Schriftstellerverband und zum Verlassen der DDR.
In den Geschichten ist Loest dicht bei seinen Figuren und beschreibt eindringlich den Alltag in den fünfziger bis siebziger Jahren in der DDR, erzählt von jugendlichem Aufbegehren, von glücklosen Schriftstellern und der Sehnsucht nach dem ersten, eigenen Auto. In der titelgebenden Erzählung geht Loest zurück in die eigene Kindheit und beschreibt das »Kind L.« aus der distanzierten Sicht eines Chronisten, in einer anderen Geschichte ist Karl May die Hauptperson.
»Geschichtenerzählen ist mein Geschäft. Aber dies hier ist nichts Erdachtes, sondern ein Stück Wahrheit …«, räsoniert einer der Protagonisten und beschreibt damit die Arbeit des Schriftstellers Loest: Er wird zum Chronist eines untergegangenen Landes und hält mit den Mitteln der Literatur die Erinnerung daran wach. Autor
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Erich Loest (1926–2013); 1944/45 Kriegsdienst, 1947–1950 Volontär und Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung, ab 1950 freischaffender Schriftsteller (Debüt »Jungen die übrig blieben«), 1957 Ausschluss aus der SED, Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus (Bautzen) aus politischen Gründen, nach Entlassung wieder als Schriftsteller tätig, 1979 Austritt aus dem Schriftstellerverband aus Protest gegen Zensur, 1981 Ausreise in die Bundesrepublik. 1990 Rückkehr nach Leipzig, wo er 1996 Ehrenbürger wurde. 1994–1997 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
Loest bekam unter anderem den Hans-Fallada-Preis, den Marburger Literaturpreis, zweimal den Jakob-Kaiser-Preis, 2009 den Deutschen Nationalpreis sowie den Kulturgroschen 2010 des Deutschen Kulturrates zuerkannt, einige seiner Bücher wurden verfilmt.