Elke Lorenz
Machtworte
Roman
244 S., Br., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-683-4
Erschienen: November 2023 (2. Auflage)
2022 (Hardcover, 1. Auflage)
Ein Mädchen auf der Flucht vor der Wortmacht des Vaters
Mit erzählerischer Sicherheit und sprachlicher Genauigkeit beschreibt Elke Lorenz in ihrem Roman die Geschichte eines Mädchens und ihrer Familie im Osten Deutschlands. Sie wächst als Tochter eines „Volksstaatsanwaltes“ auf, der aus ärmlichsten proletarischen Verhältnissen kommend, nach dem Krieg studieren darf und nun der neuen Gesellschaft kompromisslos dient. Immer ist sie konfrontiert mit seiner Wortmacht, seinen Forderungen, seinen Anklagen und Urteilen, seinem Krieg der Worte. Der Mann weiß alles, hört alles, er hat immer recht. Irrte er, war das nötig gewesen für einen höheren Zweck. Und das Kind hat zu folgen.
Eindrücklich, empfindsam und mit Hilfe einer zweiten erzählerischen Ebene doch auch distanziert wird ihr Alleinsein geschildert, ihr Gefangensein in der isolierten Welt eines strengen Funktionärs, ihre Suche, zu sein wie die anderen, ihr heimliches und manchmal unheimliches Aufbegehren. Das Mädchen hat vieles zu durchleben und zu verstehen, Verletzendes, Böses, Komisches, bis bei ihr aus dem Nachreden ein Nachdenken wird, bis sie als junge Frau andere Worte als der Vater für ihr Leben sucht und findet.
Nur selten ist die kaum bekannte Welt einer ideologisierten Staatsgläubigkeit auch in der Familie und das Ausbrechen daraus so nachdrücklich, schonungslos und doch berührend beschrieben worden wie in diesem Debütroman. Und es ist eine Geschichte, die in anderer Weise auch heute geschehen könnte.
Elke Lorenz, geb. 1950, studierte Journalistik in Leipzig und arbeitete danach drei Jahre lang in einer Kreisredaktion. Es folgten erste literarische Arbeiten. Nach der Wende war sie verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Bautzen. Seit 2009 widmet sie sich wieder vermehrt ihrer schriftstellerischen Arbeit. „Machtworte“ ist ihr Debütroman. Elke Lorenz lebt in Wuischke am Czorneboh bei Bautzen.
»Sehr klar, ein wenig spöttisch, ohne Schnörkel und mit einer fast schon scharfen Ungeduld treibt die Autorin die Lesenden durch dieses Buch.«
the_zuckergoscherl, 29. September 2022
»Ein assoziazionsreiches, intensives Debüt, das nachklingt.«
ekz.bibliotheksservice, 26. September 2022
»Elke Lorenz beschreibt in „Machtworte“, wie ein vorgegebenes gesellschaftliches Bild nicht nur eine Gesellschaft zerbrechen lässt, sondern auch jene auseinanderbringt, die sich eigentlich am nächsten stehen sollten. Diese Elemente sind hier verbunden mit einer eindrücklichen Coming-of-Age-Geschichte, einer kompakt formulierten Familienhistorie, die sich so oder ähnlich, im übertragenen Sinne, in vielen Familien Ostdeutschlands abgespielt haben dürfte.«
Nick Hillmann, Findos Bücher, 5. September 2022
»Die Autorin hat ein halbes Leben an ihrem Buch gearbeitet. Es ist ihr Debütroman. Ich hoffe, sie findet die Kraft für weitere.«
Wolfgang Brauer, Das Blättchen, 29. August 2022
»Machtworte: Eine Lebensgeschichte über das Opfersein, das Sichwehren und die Suche nach dem richtigen Leben.«
Ralf Julke, Leipziger Internetzeitung, 17. Juli 2022
»Was mir gut gefallen hat: dass „Vater Staat“ hier eine ganz neue, doppelte Bedeutung erhält und beide Begriffe zu einer Personalunion verschmelzen, bis man nicht mehr genau weiß, ob sie überhaupt voneinander zu trennen sind.«
girl.with.the.bookshelves, 24. Juli 2022
»Elke Lorenz eifert nicht und belehrt nicht. Sie will nichts besser wissen und schon gar nicht irgendwas schönreden. Was sie interessiert, sind die Mechanismen der Macht.«
Karin Grossmann, Sächsische Zeitung, 11. Juli 2022
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