Erich Loest
Der elfte Mann
Roman
Werkausgabe, Bd. 2
262 S., geb.
ISBN 978-3-9802139-5-0
Ein Fußballroman? Das auch. Ein Studentenroman. Ein Liebesroman. Für Erich Loest begann mit diesem Buch eine Phase, die mit »Schattenboxen« fortgesetzt wurde und in «Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene« ihren Höhepunkt fand. Genauigkeit und Konfliktbereitschaft sind Romantugenden, Interessen prallen aufeinander, Lebensstufen durchdringen sich. Ein junger Mann ist beneidenswert begabt als Fußballspieler und Physiker, das ruft Sportfunktionäre und Professoren auf den Plan, und für die Mädchen, die seinen Weg kreuzen, ist das alles andere als gleichgültig.
Es wird viel gefragt, was bleiben wird von den Büchern, die in der DDR entstanden sind. »Der elfte Mann« gehört dazu, denn er ist zeitgetreu im Detail und voller Probleme, die auch in anderen Jahren und Welten gelten. »Der elfte Mann« hat überdauert und gehört zu den Büchern, die zeitlos Lesevergnügen bereiten.
Erich Loest (1926, Mittweida/Sa.–2013, Leipzig); 1944/45 Kriegsdienst, 1947–1950 Volontär und Redakteur bei der Leipziger Volkszeitung, ab 1950 freischaffender Schriftsteller (Debüt »Jungen die übrig blieben«), 1957 Ausschluss aus der SED, Verurteilung zu siebeneinhalb Jahren Zuchthaus (Bautzen) aus politischen Gründen, nach Entlassung wieder als Schriftsteller tätig, 1979 Austritt aus dem Schriftstellerverband aus Protest gegen Zensur, 1981 Ausreise in die Bundesrepublik. 1990 Rückkehr nach Leipzig, wo er 1996 Ehrenbürger wurde. 1994–1997 Vorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller.
Loest bekam unter anderem den Hans-Fallada-Preis, den Marburger Literaturpreis, zweimal den Jakob-Kaiser-Preis, 2009 den Deutschen Nationalpreis sowie den Kulturgroschen 2010 des Deutschen Kulturrates zuerkannt, einige seiner Bücher wurden verfilmt.