Markus Hawlik-Abramowitz/Simone Trieder
Sinti in der DDR
Alltag einer Minderheit
Herausgegeben vom Verein Zeit-Geschichte(n) e.V.
Edition Zeit-Geschichte(n), Bd. 7
Sachbuch
144 S., geb., 220 × 270 mm, s/w-Abb.
ISBN 978-3-96311-399-4
Erschienen: Oktober 2020
Vom schwierigen Alltag einer Minderheit in der DDR
Es war die unmittelbare Folge der Vernichtungspolitik der Nazis, dass es in der DDR nur wenige Sinti gab. Die zurückkamen, kämpften um die Anerkennung als Verfolgte des Nationalsozialismus. Sinti waren zwar »normale« DDR-Staatsbürger, aber es gab für sie keine Anerkennung als ethnische Minderheit. In ihren Familienverbänden lebten sie in einer Art Parallelgesellschaft. An den Schnittstellen wie in Schulen und Ämtern waren nicht wenige Sinti gesellschaftlichem Rassismus ausgesetzt, denn in der DDR – wie in der Bundesrepublik – lebten die alten Vorurteile gegenüber den »Zigeunern« fort.
Das Buch stellt erstmals den Alltag der Sinti in der DDR einer breiten Öffentlichkeit vor. Die Aufnahmen von Markus Hawlik-Abramowitz beeindrucken durch die Nähe des Fotografen zu seinen Protagonisten. Sie entstanden im Rahmen seines Fotografie-Diploms 1983 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wurden in der DDR jedoch nie gezeigt. Erst nach Hawliks Ausreise kam es im »Stern« zur teilweisen Publikation; ein Großteil der Fotoserie wird in diesem Buch erstmals veröffentlicht.
Simone Trieders Essay beschreibt einfühlsam, faktenreich und anekdotisch die Erlebniswelt von Sinti im ostdeutschen Sozialismus. Grundlage sind ihre Recherchen in vielen Archiven und Gespräche mit Zeitzeugen.
Simone Trieder, geb. 1959. Seit 1992 freiberufliche Autorin, Theaterstücke, Erzählungen, Sachbücher, Radiofeatures. Mitglied im PEN, seit 2019 im Präsidium des PEN.
Markus Hawlik-Abramowitz, geb. 1951. Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, Fachbereich Fotografie. Seit 1984 freiberuflicher Fotograf in (West-)Berlin. Fotografische Arbeiten in verschiedenen Museumssammlungen, u. a. MoMA, New York.
»In der Synthese von Bild und Text ist hier ein ganz besonderes, ganz wichtiges Buch entstanden, das Zeitgeschichte und Zeitgeschichten näher bringt.«
Lesefutter 2021
»Der Fotograf Markus Hawlik-Abramowitz kam den Sinti näher als viele andere.«
Corina Kolbe, SPIEGEL, 25. Mai 2021
»Ein immens wichtiges, trotz seines historischen Stoffes hochaktuelles Buch. Weil es eben all jenen eine Stimme gibt, die – damals wie heute – unterdrückt, diskriminiert und ins Abseits gestellt werden.«
Camillo Kupke, Märkische Oderzeitung, 4. Februar 2021
»Der Band 'Sinti in der DDR' zeigt ein kaum bekanntes Kapitel DDR-Geschichte und er ist in besonderem Maße ansehens- und auch lesenswert.«
Dietmar Winkler, Der Komet, 30. Januar 2021
»Ein prächtiges Buch.«
Matthias Biskupek, Ossietzky, 26. Dezember 2020
»Welch eine große, historische, literarische und bildnerische Leistung!.«
Leander Sukov, Kultur und Politik, 22. Dezember 2020
»Zu einem reizvollen Schau-Buch wird der Band durch die 45 Fotos, alle schwarz-weiß, von Markus Hawlik-Abramowitz.«
Norbert Wehrstedt, Leipziger Volkszeitung, 3. Dezember 2020
»Die ausführlichen authentischen und beeindruckenden Berichte über Einzel- und Familienschicksale betreffen eine bisher wenig aufgearbeitete Seite jüngerer deutscher Geschichte.«
ekz-bibliotheksservice, Dezember 2020
»Dieser Fotoband ist ein Glücksfall für unsere Erinnerungskultur. Ein einzigartiges Zeitdokument.«
Simone Barrientos, der Freitag, 11. November 2020
»Das Buch ist eine Wucht, weil Trieders akribische Recherche aufs Wunderbarste durch die Fotos von Markus Hawlik-Abramowitz ergänzt, nein bereichert wird.«
Frank Willmann, Kulturexpresso.de, 10. November 2020
»Lebenshoffnung und Traurigkeit liegen in den Arbeiten der Autorin und des Fotografen dicht beieinander.«
Grit Warnat, Volksstimme, 9. November 2020
»Das Buch von Simone Trieder mit den Fotos von Markus Hawlik-Abramowitz ist von großem Interesse, weil es sich der besonders ausgegrenzten Minderheit der Sinti zuwendet.«
Thorsten Bürgermann, :logbuch Kreuzer, Herbst 2020
»Ein Werk, das zwei Bücher in einem bietet. Eine in künstlerischer Hinsicht einzigartige Dokumentation.«
Christian Eger, Mitteldeutsche Zeitung, 23. Oktober 2020