Christopher Ecker
Herr Oluf in Hunsum
Roman
232 S., geb., 135 × 210 mm
ISBN 978-3-96311-523-3
Erschienen: Dezember 2021 (2. aktualisierte Auflage)
2021 (Originalausgabe)
Provokativ, hintergründig und boshaft-komisch
Vom Feuilleton hoch gelobter Autor
Deutsche Gegenwartsliteratur vom Feinsten
Literatur wie Dynamit – mind-blowing!
Kunstpreis des Saarlandes und Friedrich-Hebbel-Preis u. a.
Christopher Eckers Literatur gilt als spannend, provokativ und hintergründig, aber er hat auch eine boshaft-komische Seite – und diese kommt in seinem neuen Roman »Herr Oluf in Hunsum« voll zum Tragen. Während seine beiden letzten Romane herausragende Beispiele für literarische Phantastik sind, kehrt Ecker jetzt in eine Realität zurück, die sich als ähnlich abgründig erweist – aber mit mehr Ironie aufwartet. Mit seinem »Herrn Oluf« ist Ecker nicht nur in psychologischer Hinsicht das überzeugende Porträt eines zutiefst verunsicherten Mannes gelungen, dem alle liebgewordenen Gewissheiten entgleiten. Außerdem unterzieht der Autor in diesem Buch auch den akademischen Betrieb einer schonungslosen Bestandsaufnahme.
Du hättest nicht fahren dürfen! Und zwar nicht, weil du dich derart blamiert hast, dass man dich nie wieder zu einem Kongress einladen würde und du dir vermutlich eine neue Stelle suchen müsstest, sondern weil du Frau und Kind, beide krank, alleine zu Hause zurückgelassen hast.
Dennoch fährst du, Professor Oluf Sattler, zu diesem Kongress nach Norddeutschland und der wird weit schlimmer, als du es dir ausgemalt hast. Du machst dich lächerlich, verstrickst dich in einem Gemenge aus alter und neuer Schuld und gerätst auf der grotesken Heimfahrt zu allem Überfluss noch in einen Mordfall. Der könnte zwar peinlicher nicht sein, öffnet dir aber dennoch die Augen für alles, was dir im Leben wesentlich ist – und was du bislang souverän beiseite gewischt hast.
Christopher Ecker legt mit »Herr Oluf in Hunsum« ein außergewöhnliches Buch vor, das je nach Blickwinkel ein sehr komischer tragischer Roman oder ein sehr tragischer komischer Roman ist. Spannend und irritierend zugleich, geht es um Verantwortung, späte Sühne und die Frage, wie man als Philosoph berühmt wird, wenn man alle Skrupel fahren lässt.
Christopher Ecker, geb. 1967 in Saarbrücken, studierte Germanistik und Philosophie in Saarbrücken und Kiel. Für sein literarisches Schaffen erhielt er mehrere Preise, u.a. den Friedrich-Hebbel-Preis (2015) den Kunstpreis des Saarlandes (2018) und zuletzt den Kay-Hoff-Literaturpreis (2022). Im Mitteldeutschen Verlag erschienen die Romane »Madonna« (2007), »Fahlmann« (2012), »Die letzte Kränkung« (2014) und »Der Bahnhof von Plön« (2016), der Erzählungsband »Andere Häfen« (2017) sowie zwei Gedichtbände. Ecker lebt und arbeitet in Kiel.
Jurybegründung zum Kay-Hoff-Preis 2022
»Außergewöhnliche Leseabenteuer deutschsprachiger Literatur kommen gegenwärtig aus Schleswig-Holstein. Ihr Autor ist Christopher Ecker. In überbordender Sprachlust, hochpräzisen Metaphern und mit einem beiläufigen Humor bis hin zum Kalauer scheut er keine Grenzen und entzieht sich wohltuend der literarischen Konfektion mit den modischen Attitüden unserer Tage. Dabei sind seine Protagonisten häufig existenziell Verlorene auf der Suche nach einem Platz in Raum und Zeit. Auch dem Leser wird oft wie nebenbei der Boden unter den Füßen weggezogen, und er findet sich bei einem unzuverlässigen Erzähler wieder, der ihn fortwährend zwingt, sein aktuelles Verständnis der erzählten Welt zu überdenken und zu rekonstruieren. Seine Imaginationskraft überspringt wie im phantastischen Märchen Räume und Zeiten. Ecker beschreibt nicht – er bringt zur Erscheinung.«
»Christopher Ecker schildert sehr anschaulich die professionelle Deformation des gereiften Akademikers.«
Jan Wiele, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. März 2022
»Christopher Ecker lockt mit »Herrn Oluf« in eine literarische Geisterbahn, erzählt eine Kriminalgeschichte und analysiert den Betrieb.«
neues deutschland, 2. März 2022
»Ein Lesevergnügen, das über die Unterhaltung weit hinausgeht.
Rainer Glas, lesenswert, 21. Februar 2022
»Wohl kaum ein Autor deutscher Provenienz versteht es gegenwärtig besser, die Möglichkeit der Prosa in ihrer ganzen Fülle auszuschöpfen.«
Thomas Wolter, OPUS Kulturmagazin, Januar/Februar 2022
»[Eine] vielschichtig konstruierte, durchweg schrecklich amüsante Geschichte.«
Jan Drees, Deutschlandfunk Büchermarkt, 10. Januar 2022
»Der Roman ist spannend und hintersinnig wie immer, aber zudem von boshafter Komik.«
Kieler Nachrichten, 15. Dezember 2021
»Erstklassig erzählt. Rasant, intelligent, erfrischend dreist.«
Michael Klein, Jackson Insel, 16. November 2021
»Schwarzer Humor aus Norddeutschland.«
NDR Fernsehen, 4. November 2021
»Christopher Ecker verblüfft mich seit Jahren.«
Anne Hahn, piqd.de, 23. Oktober 2021
»Abgründig, analytisch, komisch: Christopher Ecker bleibt einer der besten deutschen Gegenwartsautoren.«
Heiko Bichel, BÜCHERmagazin, 6.2021
»Ecker erzählt stilistisch sehr gekonnt, verliert aber nie die Erzählung, und den damit aufgeworfenen Sog aus dem Blick.«
Nick Lüthi, BookGazette, 8. Oktober 2021
»Das Experiment der Du-Erzählform in „Herr Oluf in Hunsum“ ist geglückt und ermöglicht ein selten intensives Eintauchen in die Geschehnisse eines zeitgenössisch realistischen Romans, oder besser, in die Wahrnehmung dieser Geschehnisse durch die Augen eines Menschen, dessen Sicht man nie teilen wollte.«
Jakob Rieke, Lübecker Nachrichten, 25. August 2021
»Hier hat er nun einen Roman geschrieben, der vor Unterhaltsamkeit und herrlichem Humor nur so strotzt, ohne dabei etwas von den bekannten Eckerschen Qualitäten einzubüßen.«
Heiko Buhr, lebensart, 30. September 2021
»Spannendes, Verstörendes und Irritierendes sind natürliche Begleiterscheinungen bei den Texten des Autors aus Kiel. Das Surreale und Skurrile gehört zum Leben, zumindest in seiner Literatur, die spätestens jetzt große und breite Aufmerksamkeit verdient.«
Hauke Harder, leseschatz.com, September 2021
»Er entfaltet eine unterschwellige Komik, die, verbunden mit der spannenden Handlung und einer Fülle assoziationsreicher Formulierungen, die Lektüre zu einem Vergnügen macht.«
Rainer Petto, Literaturland Saar, August 2021
»Ein herrlich ausschweifendes Roadmovie.«
Ruth Bender, Kieler Nachrichten, 28. August 2021
»Herrn Olufs Reflexionen über Menschen sind so bissig, die Kritik des Autors an überbordender Intellektualität so angriffig, dass der Roman vor allem zu einer tiefsinnigen und unterhaltsamen Odyssee in die Psyche eines abgehobenen Protagonisten wird.«
ekz.bibliotheksservice, 23. August 2021
»Christopher Ecker versteht es stets, mit einer Leichtigkeit Tiefe zu erschaffen, die aber niemals überfordert. Spannendes, Verstörendes und Irritierendes sind natürliche Begleiterscheinungen bei den Texten des Autors aus Kiel.
Hauke Harder, Buchhandlung Almut Schmidt, 26. August 2021
»Brillanter Roman über Kunst, Philosophie und einen unerträglichen Menschen. Unglaublich witzig und wahnsinnig tragisch.«
Marion Rave, schiefgelesen.net, 24. Juli 2021
»Saukomisch und gnadenlos gut geschrieben. Herr Olufs Reise nach Hunsum ist ein origineller Trip mit Tiefgang.«
Andrea Ring, NDR Kultur, 6. Juli 2021
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